Die Geschichte des frühen Kampfes für LGBTQ+-Rechte wurde üblicherweise aus der Perspektive von Küstenstädten wie New York, San Francisco und Miami erzählt. Doch auch Lawrence, Kansas, war in den 1960er Jahren ein Hotspot für Aktivistenorganisationen, und die dort geleistete Arbeit fand im ganzen Land Anklang.  

„Liberating Lawrence“ erzählt aus erster Hand die Geschichte der Lawrence Gay Liberation Front (LGLF), einer 1970 gegründeten Studentenorganisation der University of Kansas. Anhand von Material aus 67 Interviews mit damals Beteiligten schreibt die Autorin Katherine Rose-Mockry über die Gründungsjahre der Gruppe, in denen die Mitglieder der LGLF um ihr Existenzrecht auf dem Campus als offizielle Studentengruppe kämpfen mussten. 

Nach drei abgelehnten Anerkennungsanträgen reichte die Gruppe 1971 Klage gegen die KU ein. Der bekannte Anwalt William Kunstler, der die Chicago Seven 1969 verteidigt hatte, erklärte sich bereit, sie zu vertreten – eine Entwicklung, die landesweite Medienaufmerksamkeit erregte. Die LGLF verlor zwar den Rechtsstreit, gewann aber letztlich den Kampf um eine veränderte Campuskultur.